Auflistung der verschiedenen Ängste
Ängste unter denen Kinder, Jugendliche aber auch erwachsene hochbegabte Underachiever leiden.
Prüfungsangst
beschreibt ein Gefühl der Nervosität, der Unruhe und der Unsicherheit, das in Prüfungssituationen auftritt.
Ich führe in der Praxis dazu den „AFS – Test“ durch. Dabei zeigt sich in welchen Situationen, auf Schule bezogen, sich Ängste einstellen und damit die Leistungsfähigkeit herabsetzen.
Die Skala besteht aus verschiedenen Items, die sich auf die Empfindungen und Gedanken beziehen, die Schülerinnen und Schüler in Bezug auf bevorstehende Prüfungen haben können. Einige Items der Skala beschreiben die Gefühle der Unzulänglichkeit und Hilflosigkeit, die in schulischen Prüfungssituationen auftreten können, während andere Items sich auf Ängste vor einem Leistungsversagen beziehen.
Einige Items der Skala sind auch mit vegetativen Reaktionen verbunden, wie z.B. Herzklopfen oder einem komischen Gefühl im Magen. Diese körperlichen Symptome können das Gefühl der Angst verstärken und dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler sich in Prüfungssituationen unwohl fühlen.
Ein Beispiel der Skala Prüfungsangst lautet: "Ich habe Angst davor, dass überraschend eine Klassenarbeit geschrieben wird." Dieses Item bezieht sich auf die Angst vor einer unvorhergesehenen Prüfungssituation und kann dazu beitragen, die Ausprägung von Prüfungsangst zu messen.
Insgesamt kann die Skala Prüfungsangst verwendet werden, um Schülerinnen und Schüler zu identifizieren, die unter starken Prüfungsängsten leiden, und um gezielte Interventionen zu entwickeln, um ihnen bei der Bewältigung dieser Ängste zu helfen.
Manifeste Angst
Items der Skala Manifeste Angst beschreiben körperliche Symptome wie Herzklopfen, Nervosität, Einschlaf- und Konzentrationsstörungen. Diese Symptome können das Gefühl der Angst verstärken und dazu beitragen, dass sich Personen unwohl fühlen.
Items der Skala Furchtsamkeit und ein reduziertes Selbstvertrauen.
Personen, die unter allgemeiner Angst leiden, können sich unsicher fühlen und sich selbst nicht zutrauen, bestimmte Aufgaben oder Herausforderungen zu bewältigen.
Einige der Items der Skala Manifeste Angst sind auch in einen sozialen Bezugsrahmen eingebettet. Zum Beispiel beschreibt das Item "Ich habe oft Angst, dass ich bei anderen einen schlechten Eindruck mache" eine Form der sozialen Angst, bei der Personen sich Sorgen machen, was andere von ihnen denken könnten.
Diese Art der Angst kann dazu führen, dass Personen sich in sozialen Situationen unsicher fühlen oder vermeiden, sich in solchen Situationen zu engagieren.
Insgesamt kann die Skala Manifeste Angst verwendet werden, um die Ausprägung von allgemeiner Angst bei Personen zu messen und gezielte Interventionen zu entwickeln, um ihnen bei der Bewältigung dieser Angstsymptome zu helfen.
Diese manifeste Angst, führt dann sehr oft in explosionsartige Impulsivitätsausbrüche. Er weiß dann nicht damit umzugehen.
Schulunlust
Die Skala besteht aus verschiedenen Items, die sich auf die Einstellungen und Empfindungen der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die Schule und den Unterricht beziehen. Einige Items der Skala beschreiben das Gefühl der inneren Abwehr gegenüber der Schule und dem Unterricht, während andere Items sich auf den durch unlustvolle Erfahrungen bewirkten Motivationsabfall beziehen.
Oft zeigt sich keine klassische Schulunlust, sondern hier spielen ganz stark die Erfahrungen mit einer Lehrkraft eine Rolle, die zu De- Motivation beigetragen haben.
Soziale Erwünschtheit
Die Skala basiert auf der Annahme, dass Menschen eine erhöhte Tendenz haben, sich so darzustellen, wie es gesellschaftlich als wünschenswert oder akzeptabel betrachtet wird, um soziale Akzeptanz und Anerkennung zu erhalten. Diese Tendenz wird als Ängstlichkeit beschrieben, von der erwünschten sozialen Norm abzuweichen.
Ein Beispiel-Item der Skala Soziale Erwünschtheit lautet: "Ich sage immer die Wahrheit." Personen, die auf diese Frage mit "stimme voll zu" antworten, können sich selbst als ehrlich darstellen wollen, um den sozialen Erwartungen zu entsprechen, obwohl sie möglicherweise nicht immer die Wahrheit sagen.
Es ist jedoch bekannt, dass Personen, die eine erhöhte Tendenz zur Verstellung haben, auch eine höhere Ausprägung von Ängstlichkeit in anderen Bereichen aufweisen können. Das bedeutet, dass sie möglicherweise auch höhere Werte in den anderen Skalen, wie beispielsweise der Skala Depression oder der Skala Angst, aufweisen können, als dies durch den Test ermittelt wurde.
Es ist wichtig, dass hochbegabte Underachiever - Kinder die Unterstützung und Anleitung erhalten, die sie benötigen, um ihre Fähigkeiten optimal zu nutzen und ihr Selbstwertgefühl
und Selbstbewusstsein zu stärken.
Hier sind einige Strategien, die helfen können:
- Akademische Herausforderungen: Stellt sicher, dass angemessene akademische Herausforderungen zu finden sind, um Intelligenz und Talente optimal zu nutzen. Das kann durch spezielle Programme für hochbegabte Kinder oder durch Anpassungen im regulären Unterricht erreicht werden.
- Soziale Unterstützung: Ermutigt eure Kinder, Freundschaften mit Gleichaltrigen aufzubauen, die ähnliche Interessen und Fähigkeiten haben. Soziale Kontakte zu anderen hochbegabten Kindern können helfen, sich weniger isoliert zu fühlen und das Selbstbewusstsein zu stärken.
- Emotionale Unterstützung: Sprecht offen über Gefühle und Selbstwertprobleme und unterstützt eure Kinder dabei, ihre Emotionen auszudrücken und zu bewältigen. Wichtig ist die Bedeutung von Selbstakzeptanz und Selbstliebe
- Impulsivitätskontrolle: Unterstützt sie dabei, die Impulsivität besser zu managen, indem Sie Techniken wie Selbstreflexion, Selbstregulation und Entspannungsmethoden einführen.
- Hobbies und Interessen: Welche Hobbys und Interessen, die Spaß machen und euren Kindern helfen, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufzubauen, haben sie ?
- Lob und Anerkennung: Zeigt das ihr die Anstrengungen und Erfolge bemerkt. Lobt sie für ihre Leistungen, aber auch für die Anstrengung und das Durchhaltevermögen.
- Realistische Erwartungen: Helft eurem Kind, realistische Erwartungen an sich selbst zu entwickeln und Erfolge und Misserfolge als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren.
- Kommunikation: Haltet die Kommunikation mit Lehrern und anderen Betreuern offen, um sicherzustellen, das euer Kind die Unterstützung erhält, die es benötigt, und um eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
- Geduld und Verständnis: Habt Geduld mit den Kindern und zeigt Verständnis für ihre besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen. Erinnert euch daran, dass jedes Kind einzigartig ist und seine eigene Zeit und seinen eigenen Weg zum Wachstum und zur Entwicklung benötigt. Wie war eure eigene Entwicklung? Parallelen?
Themen im Coaching mit diesen Kindern sind u.a.:
- Verbalisierung der Emotionen, dadurch bessere Impulskontrolle
- Geduld und Durchhaltevermögen
- Positive Potenzialentwicklung, dadurch gleichzeitige Bearbeitung von Versagensangst und Selbstwert
- Gespräche mit Eltern und Lehrern
Internalisierungssätze, die euren Kindern helfen können, sich positiv zu entwickeln. Lest sie euren Kindern vor oder lasst sie diese Sätze selbst an mehreren aufeinander folgenden Tagen mindestens einmal am Tag lesen.
- Ich verhalte mich respektvoll gegenüber anderen, auch wenn ich anderer Meinung bin.
- Ich höre aufmerksam zu, wenn jemand mit mir spricht.
- Ich gebe mein Bestes in der Schule und bei meinen Hobbys.
- Ich stehe zu meinen Fehlern und lerne daraus.
- Ich behandle andere so, wie ich selbst behandelt werden möchte.
- Ich halte meine Versprechen und Verpflichtungen ein.
- Ich zeige meine Dankbarkeit, indem ich "Bitte" und "Danke" sage.
- Ich kümmere mich um meine Gesundheit und körperliche Fitness.
- Ich übernehme Verantwortung für meine Taten.
- Ich setze mich für das ein, woran ich glaube, aber achte darauf, dass ich dabei fair und respektvoll bin.
Hinter „Ich“ bitte den Namen eures Kindes einsetzen!
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